Dreieinigkeitskirche


Die Geschichte der Dreieinigkeitsgemeinde

 

Umstritten wie die politische war jahrhundertelang auch die kirchliche Zugehörigkeit der Menschen in Gostenhof. Im Mittelalter gehörten sie mit dem gesamten Landgebiet südlich der Pegnitz zum äußeren Pfarrsprengel von
St. Lorenz. Im Jahr 1519 wurde die selbständige Pfarrei St. Leonhard gegründet. Für die Gostenhofer änderte sich dadurch nichts. Erst am 1. Mai 1810 wurde der Lorenzer Außensprengel nördlich der Pegnitz von Himpfelshof über Kleinweidenmühle bis Gostenhof der Pfarrei St. Leonhard eingegliedert.

 

Durch die Industrialisierung stieg die Einwohnerzahl Gostenhofs sprunghaft an. Zwischen 1866 und 1898 wurden drei Vikarstellen errichtet. Zur selbständigen Kirchengemeinde wird Gostenhof am 1. November 1910. Die ständig wachsende Einwohnerzahl hatte zur Folge, dass bis 1962 fünf Pfarrstellen errichtet wurden.

1968 erreichte Gostenhof eine Seelenzahl von ca. 27000; die Epiphaniasgemeinde wurde aus Gostenhof herausgelöst und selbständig. Im September 1970 wurde die Epiphaniaskirche geweiht. Seither sinkt die Zahl der Gemeindeglieder ständig. Die Epiphaniasgemeinde fusionierte 2009 mit der Gemeinde Leyh. Im Jahr 2024 wurde die „Evang.-Luth. Pfarrei Dreieinigkeit und Seeleinsbühl-Leyh“ gegründet und auch ein gemeinsamer Kirchenvorstand gewählt.

 

Die Dreieinigkeitskirche

Im November 1888 wurde ein Kirchbauverein Gostenhof-Kleinweidenmühle gegründet. Zum geplanten Kirchenbau wurde durch die Stiftung einer Frau Elisabetha Schlee von 50.000 Mark ein kräftiger Grundstock gelegt. Im Jahr 1893 wurde von der Stadt ein Bauplatz am Veit-Stoß-Platz erworben. Nach einem Architektenwettbewerb (preisgekrönter Sieger Professor E. von Mecenseffy) erfolgte im August 1900 der erste Spatenstich; Grundsteinlegung war im Oktober 1900. Der Grundstein ist heute noch am nordöstlichen Pfeiler des Turmes zu sehen. 1903 konnte die Kirche geweiht werden.

 

Nach der fast vollständigen Zerstörung der Kirche im Februar 1945 erfolge 1950 bis 1953
der Wiederaufbau und die Einweihung der Kirche.

 

Ein besonderer Blickfang sind bis heute die Kirchenfenster im Chorraum. Sie wurden vom Künstler Fritz Heidigsfeld entworfen und 1959 der Gemeinde übergeben.

Das linke (von den drei mittleren) Fenster stellt die Schöpfung dar. Das mittlere Fenster verkündigt uns den Sohn Gottes und seine Heilsgeschichte von Weihnachten bis zur Himmelfahrt. Das rechte Fenster zeigt uns den Glauben an Gott, den heiligen Geist.

 

Starke Schäden und Unzulänglichkeiten am Kirchengebäude und die Notwendigkeit sehr teurer Reparaturen (z.B. Elektrik, Heizung, Sanitärbereich u.v.a.m.) ließ im Kirchenvorstand vor etwa 10 Jahren die Gedanken reifen, die Kirche so umzubauen, dass sie auch für kulturelle Veranstaltungen nutzbar ist. Prämisse war dabei immer, dass unsere Kirche in erster Linie Gottesdienstraum bleibt und auch als solche zu erkennen ist. So präsentiert sich die Dreieinigkeitskirche in ihrer heutigen Form. Die in Leyh lebendende Künstlerin Younghun Lee, die die Objekte im Altarraum gestaltete, nahm den Gedanken der Dreieinigkeit, wie er ja schon in den Kirchenfenstern dargestellt ist, wieder auf. Auch die Farbigkeit der Objekte lehnt sich stark an die Kirchenfenster an.